Nein, nein, nein .... JA!

Montag, 24. November 2014

Pippi ist ja - wie alle wissen - mittlerweile kein kleines Kind mehr.
Das ist super, aber auch irgendwie schade, da viele Dinge nicht mehr per Order der Mutter beschlossen werden können, sondern entweder alleine entschieden oder ausdiskutiert werden.
So auch die Frage nach den Klamotten. Also keine Chance mehr für das Muttertier.

Vor ein paar Tagen hatte ich eine Mail von POMPdeLUX im Postfach. Grundsätzlich lese ich ja Anfragen immer und meistens verfasse ich auch eine höfliche Absage, die meist etwas mit "nein, mein Kind krabbelt nicht mehr und wir brauchen auch keine Lätzchen" zu tun hat.
Das erste Reizwort war "Direktvertrieb": Nein, ich bin doch keine Tuppertante!
Das zweite war "Job": Nein, davon hab ich mehr als genug!
Das dritte "Kinderkleidung": Nöööö, also siehe oben, das wird nix mehr mit uns!

Neugierig war ich dann doch irgendwie und so landete ich auf der Homepage.

"Liebe Pippi! Leider muss ich dir mitteilen, dass du jetzt Größe 152 trägst. Kurze Ärmel oder Hosen sind da kein Argument. Oder wir adoptieren einfach ein niedliches Geschwisterchen ..."

"Liebes POMPdeLUX-Team, woher wisst ihr, was ich für Kinderkleidung liebe?! Das ist alles, alles sooo wunderschön! Könnt ihr das nicht bis 176 produzieren?? Oder in Damengrößen??"




Ferndale Little TUNIC, Eggplant - POMPdeLUX
Copyright POMPdeLUX
Enna DRESS, Eggplant - POMPdeLUXNarvik Little LS GRANDDAD, White - POMPdeLUX
Ich bin schwer begeistert - zumal die Sachen alle erschwinglich sind.
Und deswegen kommt hier auch die Anzeige: POMPdeLUX sucht neue Mitarbeiterinnen. Alle Details findet ihr unten stehend. Solltet ihr Interesse haben, dann bewerbt euch dort UND gebt bitte an, dass ihr über meinen Blog busybee kommt - das wäre super nett!
Also, an alle modeinteressierten Mütter: Schaut es euch an!


Neues aus dem Bienenstock

Donnerstag, 20. November 2014

Skandale? Peinliche Vorkommnisse? Promiskuität?
Mal schauen, was in den letzten Tagen hier so passiert ist ...

Es gibt ja sehr viele Blogs, in denen die Schreiberin ihre neuesten Errungenschaften zeigen. Das mag ich gern, das ist (wenn es sich nicht gerade um den Kompletteinkauf bei dm handelt) ein bisschen, wie durchs Schlüsselloch schauen - weiss ich doch danach, dass die Bloggerin weiche Hände durch die Handcreme xy hat und dank superduperökologischveganohenmöhren Tee ganz wunderbar einschläft.

Hat was.

Das wollte ich auch machen. Schließlich waren letzte Woche zwei wunderbare Sendungen zu mir unterwegs, die ich euch unbedingt zeigen wollte (selbst geshoppt, ohne Wink vom Sponsor).

Das erste Päckchen stammt von Greenglam. Das ist ein Naturkosmetikversender mit wunderschönen Produkten, die auch noch biologisch sind. Da bei mir auf Haut und Haar hauptsächlich die Firma Korres kommt (das Shampoo gegen trockene Kopfhaut ist das erste, das wirklich bei mir geholfen hat!), ist dies der Versender meines Vertrauens.
Der Plan: Ich fotografiere für euch die wunderhübsche Verpackung in rosa Seidenpapier, erzähle euch etwas zu meiner allerliebsten Fußcreme und schon wisst ihr, dass auch Frau busybee etwas für ihren Bienenkörper tut.

Avisiert war das Päckchen für Dienstag, der Popstar zu hause, also optimale Bedingungen.
Das Päckchen kam Dienstag, der Popstar zu hause, aber irgendwie doch nicht anwesend.
Das Päckchen ging also an unsere Postfiliale. Ohne Benachrichtigungskarte, dafür aber mit SMS an mich. Leider hat unsere Postfiliale immer dann offen, wenn ich arbeite. Und wenn ich nicht arbeite, macht sie Pause. Also wurde dieses Thema Richtung Samstag verlagert.

Aber: Es war ja noch ein zweites Päckchen an mich unterwegs. Und zwar mit Highheels von Rockport. Klingt nicht spannend, ist es aber!
Schwarze Highheels sollten es sein, in denen ich lange stehen und auch mal eine Nacht durchtanzen kann - ihr wisst ja: Popstar, Events, gut aussehen und so :-)

Also habe ich geforscht und bin auf die Firma Rockport gestoßen, die mit adidas fusioniert ist. Dort gibt es schicke Schuhe mit der Turnschuhtechnologie Adiprene. Klingt doch cool, oder?

ADIPRENE by adidas ermöglicht eine optimale Aufpralldämpfung im Fersenbereich. Durch die EVA-Sohle und dem zusätzlich hochwertigem Gummi wird der Fuß vor zu starker Belastung geschützt und der Träger erlebt ein angenehmes Laufgefühl. ADIPRENE + by adidas sorgt im vorderen Fußbereich für eine höhere Abstoßkraft und mehr Laufeffizienz. 

Ich  hatte gehört, dass man eher kleiner bestellen soll, da die Schuhe meist relativ groß ausfallen. Also in den Einkaufswagen die Größe 36 und ab die Post!

Mittwoch kam das Päckchen. Richtig schicke Higheels mit Plateau. Leider viel zu klein. Ööööhm.

Leider gab es beim gleichen Versender als nächste Größe nur 40 - und das wäre definitiv zu groß gewesen. Also neue Suche, anderer Versender. Das Modell sehr ähnlich, nur einen Zentimeter weniger Absatz. In 36,5.

Donnerstag kam das Päckchen. Richtig schicke Higheels mit Plateau. Leider viel zu groß. Ööööhm.
What the ....?!

Neuer Versuch - mittlerweile stapeln sich die Kartons.
Gleiches Modell in 36.
Vorraussichtliche Lieferung Samstag an die Packstation.
Samstag war auch der Stichtag, denn abends war Gala und der perfekte Härtetest für Turnschuhe in Highheeloptik - oder umgekehrt?

Samstag dann:
Ich warte auf die SMS, dass die Schuhe angekommen sind. Normalerweise passiert dies immer gegen 9 Uhr.
9.30 Uhr: Kein Päckchen
Die Abfahrt zum Event ist auf 13 Uhr festgelgt.
10 Uhr: Kein Päckchen
11 Uhr: Kein Päckchen.

Ich beschließe zur Post zu schlendern, die ja noch meine andere Bestellung beheimatet - in der Hoffnung, dass zwischendurch die SMS "Ihr Paket liegt zur Abholung in der Packstation bereit" eintrudelt.
Da ich noch immer erkältungstechnisch matt bin, wird das Schlendern zum Schleichen.
Schwitzig komme ich bei der Post an.
Aber ich hab Zeit zum Abkühlen, da die Schlange bis auf die Straße reicht. Super.

Nach einer Dreiviertelstunde stehe ich am Schalter und verkünde frohen Mutes, dass ich mein Päckchen gerne hätte, dass ich aber keine Benachrichtungskarte habe, sondern nur eine SMS.

Der Schalterbeamte ist verwirrt. Keine Karte? Wo denn die Karte sei, möchte er wissen. Ich erkläre nochmal, dass ich keine bekommen hätte, dafür aber eine SMS. Aber SMS gäbe es doch nur für die Packstation und nicht für die Filiale, erklärt er mir noch verwirrter.

Ich angel mein Handy raus, um den Beweis anzutreten und reiche es ihm rüber.
In diesem Moment: Die SMS, dass mein Schuhpäckchen in der Packstation gelandet ist.
Der Schalterbeamte versteht die Welt nicht mehr, die 30 Menschen hinter mir möchten mich würgen.
Wieder erklärt er mir (nun mit dem handfesten SMS-Beweis vom Schuhpäckchen in der Hand, das er für das Päckchen hält, das ich abholen möchte) die Funktionsweise der SMS bei der Post.

Da die Blicke im Rücken echt weh tun, versuche ich eine neue Strategie: Tun wir doch mal so, als ob ich eine Karte erhalten hätte, diese aber verschlampt habe. Geht doch auch sonst mit Personalausweis.
Er ist erleichtert und fragt nach dem Lieferdatum.
Frau busybee: "Dienstag!"
Er: "Letzte Woche?"
Frau busybee: "Äääh, ja."
Er: "Dann isses net mehr da!"
Frau busybee atmet.
Frau busybee: "Aber es wird doch alles eine Woche verwahrt und Dienstag ist doch erst 5 Tage her"
Er: "Nee, letzte Woche ist jetzt 10 Tage."
Frau busybee: "Dienstag, vor 5 Tagen habe ich eine SMS .... äh Karte ... äh ... also ist das Paket bei ihnen gelandet.
Er: "Dann diese Woche?"
Frau busybee: ...
Er: "Sie sind nie präzise! Erst das mit der Karte und dann verwechseln sie auch noch die Wochen."
Er verschwindet und bringt Sekunden später mein Päckchen mit.
Ein Seufzer der Erleichterung geht durch die Filiale.

Die Sendung ist schwerer als erwartet, aber da muss ich jetzt durch. Nächste Station: Die Packstation.
Nachdem am vorherigen Tag meine Postkarte nicht lesbar war, bin ich ein bisschen misstrauisch, ob ich die Schuhe befreien kann, aber alles klappt reibungslos.
Mit 2 Päckchen unterm Arm bewege ich mich Richtung Apotheke, um dem Erkältungsdrama entgegen zu wirken. ich schwitze wieder, bin aber gut gelaunt, da ja jetzt alles eingesammelt ist.

Ich konzentriere mich, weil ich ja gelernt habe, dass ich mich unpräzise ausdrücke.
Nasenspray für Erwachsene ist nicht schwer. Wunsch geäussert, Produkt liegt vor mir. Geht doch.

Ob ich auch Fieber hätte, ich sähe so blass und geschwitzt aus. Nein, ich bin einfach nur blass und geschwitzt und will jetzt heim, meine Lauf-High Heels probieren. Ob ich von der Gefahr wüsste, von Nasenspray abhängig zu werden? Ja, das weiss ich und ich möchte jetzt bezahlen und einfach nur heim.
Apothekerin: "Also super gegen diese Abhängigkeit ist das homöopathische Bliblablub ... total toll ... Sucht ... blabliblo ... 10 Minuten später ... bläblablubb"
Ich kapituliere.
Nach 20 Minuten verlasse ich eine glückliche Apothekerin, die mir ihr gesamtes Fachwissen zu Nasenschleimhäuten referiert hat.
Letzte Kraftreserven werden zu hause zum Anprobieren der Schuhe mobilisiert.
Sitzen, passen.
Perfekt.
Leider bin ich abends beim Event ziemlich ausgepowert. Nur die Füße sind fit bis zum Schluß!

Bierflaschen gehören nicht an den Kopf

Freitag, 7. November 2014

Ich habe (wie der Hesse so schön sagt) eine Beul am Ei.
Falsch: Einen schmerzenden Wangenknochen.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was ich heute Nacht getrieben habe, aber ich schwöre euch: Es war keine Kneipenschlägerei oder andere Auseinandersetzung.

Auf der Suche nach Schulbrotbelag, öffnete ich heute morgen die Kühlschranktür wohl etwas schwungvoll. Und genauso schwungvoll segelte mir daraufhin eine Bierflasche an den Kopf (Was ich schon immer mal sagen wollte: Ich mag unseren Kühlschrank überhauptüberhauptkeinbisschen! Er ist in einer Höhe angebracht, die mich Zwerg immer ein bisschen ratlos über das oberste Fach spekulieren lässt, die Gummileisten zum Schutz der Glasscheiben springen mir regelmäßig entgegen und überhaupt bekommt man trotz ordentlicher Größe nix rein. So!)

Nicht nur, dass eine Bierflasche am Oberkiefer wirklich weg tut, Bier auf Businesskleid ist auch eher suboptimal. Kommt nicht so gut, wenn man morgens schon wie eine Kneipe riecht. Also Umziehen, Boden wischen, Wange kühlen.

Pippi kommt in die Küche und will grad einen doofen Spruch loslassen. Als pfiffige Mutter ist mir durchaus bewusst, dass ich Steilvorlagen für jede Menge Scherze biete und lege meinerseits mit einem Witz vor (den erwähne ich nicht - er war echt unterirdisch. Aber hey, für die frühe Uhrzeit gar nicht mal sooooo schlecht).
Pippi verdreht die Augen und knufft mich mit einem Seufzer (so eine doofeblöde Mama) in die Seite. Leider ist das Kind kein kleines Kind mehr und leider ist es sport- und kletter- und überhauptgestählt und der Knuff ist eher ein rechter Haken und ich nicht auf eine Reaktion vorbereitet.
Woowww.

Wir sind uns einig, dass RTL bestimmt eine perfekte Doku über das assoziale Leben der Frau busybee drehen könnte und beschließen, dass heute ein Nutellabrottag ist.

Manchmal ist der Teufel kein Eichhörnchen, sondern einfach nur ein Kaffeetrinker

Donnerstag, 6. November 2014

Nachdem alle besorgt waren, dass der Verlust meiner Kreditkarte zu schlimmen Dingen führen könnte - darf ich Entwarnung geben.
Eben rief eine nette Dame von der Bank an und erklärte mir, dass sie einen Anruf von einem aufgelösten Menschen bekommen haben, der einen Zahlendreher beim Einkauf angegeben hätte und meine Kreditkarte damit belastet habe.
Mein Geld schlummert wieder brav auf dem Konto und ich wünsche dem Koffeinabhängigen - wer auch immer es sein mag - ein starkes Herz!

Reisepläne

Gestern lag der Katalog unseres bevorzugten Reiseveranstalters im Briefkasten. Wir sind dort seit Jahren treue Kunden, da er die perfekte Mischung aus Individualtourismus und Familienurlaub verbindet - ohne discobeschallte Hotelanlagen und Kinderanimation.
Seit Pippi drei ist, erkunden wir das nähere europäische Ausland, sprich Italien und Frankreich.  Aber Kinder werden älter und irgendwann möchte eine 12-Jährige nicht mehr mit Grundschulkindern Staudämme basteln und auch die Stadtralley in Nizza ist nur dann eine Herausforderung, wenn man noch kein Französisch spricht und alles in einem Rutsch bei der Touristeninfo abfragen kann.
Auf der letzten Urlaubsfahrt stellten der Popstar und ich also fest, dass wir langsam (also eher Pippi) der Zielgruppe entwachsen und wir alle spannende Ziele bereist haben.

Gestern dann wie gesagt der neue Katalog: Doppelt so dick und doppelt so spannend. Namibia! Costa Rica mit Jugendlichen! Ich sehe mich schon Kaffeeplantagen besuchen und Nationalparks bereisen.
Begeistert drücke ich Pippi den Katalog in die Hand mit der Aufforderung, doch mal zu schauen, was sie interessieren könnte.

Sie blättert und murmelt und meint dann: "Also Österreich, ich fände Österreich mal cool!"

Okeeeeee ...
Fahr ich halt ohne Kind.
Kommt wer mit?!

WMDEDGT? 11/14

Mittwoch, 5. November 2014

Frau Brüllen fragt einmal im Monat: Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Wen es interessiert, dem sei die spannende Lektüre meines Tages hier empfohlen, die anderen findet ihr HIER!


5.36 Uhr Eine Push-Nachricht teilt mir mit, dass Obama die Mehrheit im Kongress verloren hat. Das ist zwar schade für ihn, aber ich bin nicht begeistert, dass mein Hirn sofort anspringt. Schließlich habe ich ja mal Politik studiert und die USA waren mein Schwerpunkt – sitzt einem wohl in den Knochen. Gut zu wissen, dass das Hirn noch funktioniert, ich lege es aber wieder schlafen.

6.30 Uhr Jetzt, wo er loslegen darf, ist der Kopf bockig. Der letzte Traum von dem Event letzter Woche wabert durch die Gehirnwindungen, während ich in den Kleiderschrank starre. Ich greife nach Hose (häää?, warum???) und Bluse und ein kurzer Termin-Checkup verrät, dass das ok ist – keine Aufsichtsratssitzung, nix Aufregendes. Mein Handy verrät mir außerdem, dass die Fahrzeit zum Büro zur Zeit 18 Minuten beträgt. Warum tut es das? Notiz an mich: Kind darf keine Einstellungen mehr an meinem Handy verändern, damit es mir ungefragt Nachrichten zukommen lässt.

6.45 Uhr Die Fahrzeit beträgt jetzt 30 Minuten.

6.47 Uhr Kaffee läuft durch Gehirnwindung. Ich schaue kurz über einen Newsletter, den ich gestern noch verfasst habe. Bringt nix, ich verschiebe auf später.

6.50 Uhr Pippi erscheint in einem Sommerkleid und ist nicht zu bewegen, es gegen etwas Wolligeres zu tauschen. Zumindest eine Weste kommt drüber und Stiefel drunter. Geht doch. Das Frühstück wird wie immer verschmäht, was mich heute nicht wirklich stresst. Je früher wir aus dem Haus kommen, desto besser. Durch den angekündigten Bahnstreik steht das Rhein-Main-Gebiet schon jetzt still. Fahrzeit laut Handy: 45 Minuten – leider geht heut mein Weg zusätzlich noch durch die Stadt, weil ich Pippi wegen verstauchten Knöchels an der Schule abwerfen muss. Sie pienzt nur ein bisschen wegen des Knöchels, weil sie genau weiß, dass sie selbst dran Schuld ist. Abseilen ist halt immer besser als Abspringen beim Klettern …

Entschuldigung für den Sportunterricht schreiben, Schwimmtraining geht trotzdem (ihr erinnert euch: Jungfrau, Kind, Schwimmen, Jugend trainiert für Olympia?)

7.02 Uhr Wir sitzen im Auto. Pippi freut sich, so früh in der Schule zu sein. Ich hinterfrage es nicht, da es bestimmt mit nicht gemachten Hausaufgaben oder einem Jungen zu tun hat ;-)

7.12 Uhr Ich sitze allein im Auto

7.30 Uhr Schritttempo. Ich bin müde. Gestern war ein wirklich anstrengender Tag, der organisationstechnisch spät endete. Und zum Runterkommen, ähhh Weiterbilden, gab es dann den Rest der 7. Staffel Weeds (Ich bin mir nicht so sicher, ob ich in meinem nächsten Leben wirklich Drogenhändlerin werden möchte. Die Verdienstmöglichkeiten sind wohl okay, aber der Stress mit der Familie liegt in keinem Verhältnis. Beim Kaffeekonsum der Protagonistin kann ich zumindest locker mithalten – ich halte euch auf dem Laufenden)

7.50 Uhr Stehtempo

8.00 Uhr Schleichtempo

8.12 Uhr Ankunft im Büro. In meinem Büro hat irgendwas ohne mich stattgefunden. Was machen all die Kisten hier??

8.20 Uhr Kaffee. Naja, zumindest das, was man hier so „Kaffee“ nennt. Kollege ist betrübt, dass er mir heute meine Tasse nicht spülen darf. Jeder hat so seine Vorlieben, aber heute muss ich ihn leider enttäuschen. Tasse ist schon voll.

8.40 Uhr Ich erledige alles, wozu man im Wareneingang etc. vorbeischauen muss – morgens sind alle dort so müde, dass man unbehelligt durchflutschen kann. Spart viel Zeit

8.50 Uhr Schreibtisch. Hier werde ich heute voraussichtlich ordentlich was zu tun haben. Postfach ist voll bis zum Anschlag. Das private ist erfreulicher, aber auch irgendwie mit Todos versehen. Schnell eine Mail an den Wikinger, dass er heute Strom spart. Kalender hat nämlich Termin verschluckt. Wikinger und Unterwikinger sind nicht amüsiert und mailen gleich zurück. Gibt es nicht genug Leute, die ihr sonst so quälen könnt?? Es folgt ein Anmeldeformular zum Anfängertraining Ironmen. Ja, klar.

9.00 Uhr Cheffe erscheint gut gelaunt. Das ist erfreulich, denn sonst sind alle muffelig. Er verkündet die Neuigkeit, dass ich eine Azubine bekomme. Ich bin irritiert, da ich selbst weder Bürokauffrau noch sonst irgendwas in der Richtung bin. Ich schau mal, ob es Bücher zum Thema Eierlegendewollmilchsau bekomme.

10.40 Uhr Ich rotiere, tabellenkalkuliere, messeversichere, agenturknechte. Langeweile ist anders. Die Kollegin beichtet, dass es dieses mal keine Nudeln aus Italien für den Popstar gibt. Himmel, wie soll ich ihn denn da über den Winter bringen?!

12.30 Uhr Hungertod. Jetzt. Frühstück war ja nur der Kaffee, dann hab ich es vergessen. Ich mache mich auf die Suche nach Nahrung und finde in einer Messekiste Nüsse. Sind ja sehr gesund ... *räusper

15 Uhr Wieder daheim.
Auf dem Rückweg noch einen Zwischenstopp beim Grafiker meines Vertrauens gemacht. Brauchte schnell mal ne Headline und ein bisschen Copy. Weil mein Hirn von den Nüssen ganz arg frisch war, mussten wir auch nur kurz draufschlagen bis was rauskommt. Locker ist anders. Ich ergänzte dort mein Mittagsmahl mit einem frischen Wässerchen und ein paar aufmunternden Worten.

16.30 Uhr Telefonieren. Newsletter schreiben. Nach dem Event ist vor dem Event. Wäschewaschen.

17 Uhr Pippi steht an der Schule und sieht ein bisschen verfroren aus - würde sie aber nie zugeben. Sie ist gut gelaunt und bringt die Ohren vom Popstar und mir innerhalb der nächsten Viertelstunde zum Bluten.

17.15 Ankunft im Biosupermarkt. Der Popstar braucht unbedingt TK-Dinkelpizza. Leider ist diese nicht aufzufinden. Das ist der Augenblick, in dem die Stimmung kippt. Der Popstar möchte sich weinend vor der Tiefkühltruhe wälzen, Pippi muss die Nase pudern, Frau busybee versucht konzentriert, die Einkaufsliste abzuarbeiten.
Das Weiterziehen zum nahen Drogeriemarkt wird nur akzeptiert, weil es dort ein Toilette gibt. Pippi verschwindet. Ein Phänomen, das ich nie nachvollziehen kann: Auf öffentlichen Toiletten länger als eine Minute zu verweilen. Es bleibt genug Zeit, einzukaufen und zu bezahlen bis sie wieder erscheint. Richtig schlecht wird ihre Laune, als ich ihr mitteile, dass wir genug Haargummis besitze. Sie findet mich doof - und teilt das quer durch die Drogerie allen mit. Glücklicherweise bellt neben der Tür ein Tier, dass wie eine rostige Tür klingt. Ich tippe mal auf Hund. Jedenfalls war er noch lauter als Pippi…

18 Uhr Heimfahrt. Das Kind schmollt mit ipod im Ohr

18.30 Uhr Verräumen der Sachen. Dabei mit Grafiker telefonieren und Pippi erklären, dass wir dort den Taschenrechner kaufen, wo er am günstigsten ist und nicht dort, wo alle ihn kaufen. Ich bin die doofste Mutter auf der Welt! Glücklicherweise habe ich ein sonniges Gemüt und bin multitaskingfähig.

19 Uhr Pippi will nicht nur einen Taschenrechner, sondern auch das Schulessen umbestellen. Ich hasse diese Aktionen - Pippi weiss das. Ich füge mich und drücke auf Anweisung wahlweise auf "Vollkornnudeln mit Tomatenpesto" (graue Pampe mit roter Soße), "Fischrisotto mit Kartoffelpüree" (graue Pampe mit gelber Pampe) und bin über meine Avocado froh, die vor mir liegt. Wenn schon kein Stromsport, dann wenigstens gesundes Essen.

Ich werde mich jetzt konzentriert an den letzten Newslettertext machen, das Kind ans Bett fesseln und wenn alles gut geht noch ein bis zwei Folgen Weeds schauen.

Macht sch einen schönen Abend und bleibt mir gewogen! See you!



Frau busybee in Las Vegas Teil 2

Dienstag, 4. November 2014

... und weiter gehts mit unserer spannenden Reise!

Ich verkürze mal den Teil mit dem Flug - denn der war ohne größere verwunderliche Dinge. Das obligatorische Kind weinte durchgängig, hinter mir saß der gefürchtete Rückenlehnenschüttler, aber ansonsten war alles sehr unspektakulär.
Da ist man bei der Landung entspannt und nur wenig beunruhigt wegen eventuell bevorstehender Einreiseschwierigkeiten. Und so schlenderten der Popstar und ich gemütlich mit Sack und Pack aus dem Flieger, machten ein Päuschen bei den Toiletten und hüpften beschwingt um die Ecke zur Immigration.

Woooooooowwww!
Wo kamen die 600 Leute vor uns plötzlich her?
Und warum sind wir die allerletzten in der Schlange??

Also schlängelten wir uns brav hinter all den anderen durch die Absperrbänder.

Eine Stunde lang.
Anderthalb Stunden lang.
Zwei Stunden lang.
Aber hey, wir haben ja Übung!

Ich briefe den Popstar, dass er bitte knapp auf alle Fragen antworten möchte, da ich keine Lust auf weitere Verzögerungen bei der Einreise habe. Er ist ein bisschen beleidigt, aber ich kenne seine Redeflashs.

Wir zockeln weiter und stehen plötzlich tatsächlich vor einem Beamten.
Ob wir denn verheiratet wären?
"öh, nein"
Aber wir würden doch zusammen reisen?
"öh, ja."
Aber das wäre doch so was wie verheiratet sein.
"ah, ja!"
Ich denke er weiss, dass die langen Wartezeiten eine Beziehung entweder zum Zerbrechen bringt oder zusammen schweißt. Vielleicht ist das auch die Art in Las Vegas, um allen potenziellen Brautpaaren noch mal Zeit zum Überlegen zu geben. So ala "Drum prüfe, wer sich ewig ... und so...".

Der Popstar beisst sich auf den Lippen rum, ich bin ein bisschen beunruhigt.

Der Beamte forscht weiter und stellt diverse Fragen zu Beziehungen im Allgmeinen. Der Popstar ist brav und lässt mich die Konversation führen.
Aber irgendwie ist es der Beamte, der grad Lust auf ein Schwätzchen hat (wir sind immer noch die letzten!) und so brabbelt er lustig vor sich hin bis es aus dem Popstar herausbricht und er endlich sein Lieblingsthema zu Events in Las Vegas los werden kann. Die beiden verstehen sich prächtig, ich resigniere.

Als wir endlich amerikanischen Boden betreten, steht das Gepäckband still und unsere Taschen kuscheln gemütlich in einem Eckchen.

Ich bin froh. Es ist schön warm, wir haben ein Auto vorbestellt und der Veranstalter hat auch erst zwei Mal angerufen, wo wir denn belieben.
Der Bustransfer ist schnell gefunden und auch die Schlange dafür ist nicht wirklich lang. Der Optimismus steigt.
Leider ist der Bus zur Autovermietung ein Bus-chen. Acht Leute rein, Tür zu und weg.
Wir warten.

Wir warten.

30 Minuten

40 Minuten

Der Veranstalter ruft an.

Irgendwann erreichen auch wir die Leihwagenvermietung.
Und irgendwann stehen auch wir vor einem Menschen, der uns bestimmt ganz arg bald einen Autoschlüssel in die Hand drücken wird.

Wir sind ja jetzt immerhin schon dreieinhalb Stunden in Las Vegas, geübt im Smalltalk und auf alles vorbereitet.

Der Popstar reicht seinen Führerschein rüber. Ihr wisst schon: das Exemplar in Grau, leicht lappig und mit einem Bild aus den frühen Neunzigern. Ich bin überzeugt, dass der Herr am Counter bestimmt schon einige dieser Exemplare in den Händen hielt.

Er schaut drauf, reißt seinen Arm nach oben und ruft:
"Hey guys, look at this! How old do you have to be in Germany to get a drivers license? Fourteen?"
Und schon wandert der Popstarführerschein von Mitarbeiter zu Mitarbeiter - begleitet von einem "how cute!" oder "fourteen? eight! he looks like eight!"
Der Popstar findet es mittelmässig lustig, ich bin mir nicht sicher, ob wir von der versteckten Kamera gefilmt werden (Notiz an uns: Unbedingt neuen Führerschein beantragen!).
Als ich meinen Führerschein rüberreiche, hab ich ein bisschen Angst.

Glücklicherweise erinnert ihn mein Bild aus den 80ern an seine Cousine, die er wohl ziemlich scharf fand, was er aber seinen anderen Kollegen vorenthält. Er ist begeistert von meiner Dauerwelle und meinem Jeanshemd.
Was nun folgt ist die obligtorische Diskussion, ob ein kleiner SUV wirklich ausreichend ist und sein Unverständnis, dass wir wirklich, wirklich nicht die allergrößte Version brauchen.

Als wir endlich in unserem Miniautochen sitzen (ein Jeep! Ein Auto, für das wir bei uns niemals eine Parklücke finden würden!), sacken wir erschöpft in uns zusammen.

Der Veranstalter ruft an.

Leider ist das Navi auf Deutsch und wir kaum noch in der Lage die deutsch ausgesprochenen Straßen in unserem Matschhirn zu verarbeiten.
Aber hey: Wir sind in Las Vegas!!


Warum meine Kreditkarte manchmal mehr Spass hat als ich

Ich gebe es zu: Ich habe ein schlechtes Kreditkartenkarma.

Die Männer unter euch nicken wahrscheinlich, weil sie diese Phänomen von ihren Frauen kennen zu meinen. Nein, nein!

Vor drei Jahren machte meine Kreditkarte einen Ausflug ohne mich zu Luis Vuitton. Ich habe keine Ahnung, welches Modell erstanden wurde, aber ein bisschen beleidigt war ich schon: Ich stehe einfach nicht auf Taschen mit großem Logo. Ich stehe aber auch nicht darauf, dass die Karte sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz einer Dame befand, die in Frankfurt stadtbekannt als Taschendiebin ist.

Dumm gelaufen.

Dieses Mal wohnt die Kreditkarte netterweise noch in meinem Portemonnaie, eingekauft wird trotzdem mit ihr - in Paris.
Erst Tee. Sehr teurer Tee.
Dann noch teurerer Kaffee.
Insgesamt für über tausend Euro für Heißgetränke.
Jo!

Es wäre auch einfach wirklich langweilig ohne einen Besuch in dieser Woche bei der Polizei geworden ...

Fly away with busybee oder der Sprengstoffschal - Las Vegas Teil 1

Montag, 3. November 2014

Kommen wir doch gerade mal wieder von einem Event nach Hause, muss ich entsetzt feststellen, dass ich vergessen habe, meinen letzten Beitrag online zu stellen. Las Vegas ist zwar schon 14 Tage her, aber ich möchte euch nichts vorenthalten:

Kennt ihr dieses fiese Gefühl, wenn man eigentlich unglaublich müde ist, der Körper aber wie auf Droge immer weiter macht? Herzrasen und bleierne Müdigkeit? Ihr ahnt es schon: Frau busybee kämpft gegen den Jetlag.

Der Popstar war gebucht in Las Vegas - 5 Tage lang Bespassung eines Hotels und ich durfte mit (was Pippi gar nicht lustig fand). Nun ist es leider so, dass Fliegen nicht gerade zu meinen allerliebsten Hobbies zählt und ich es meist mulmig-zähneknirschend absolviere.

Der Hinflug startete einigermaßen entspannt, wohnen wir doch nur wenige Kilometer von einem großen internationalen Airport entfernt. Da es aber eben ein großer Flughafen ist, muten wir unserem Freundes-/Bekanntenkreis das Hinbringen und Abholen nur ungern zu, da es sich meist eher als sehr anstrengend entpuppt. Also haben wir das Popstarauto bepackt und sind zu einem nahe gelegenen Ferienfliegerdauerparkplatz aufgebrochen. Man fährt auch nur wenige Kilometer durch die Pampa, um dann fast wieder zu hause zu parken ;-). Aber gut, zumindest gibt es dort einen gratis Shuttelbus.

Auto parken, auf Shuttlebus warten. Es ist kühl, da wir aber in die Sonne fliegen, ist keine Winterjacke dabei. Nur der superweiche "Umdenkopfwickelschal" für den Flieger.
Wir warten. Ich wickle mir den Schal geschickt um alle frierende Körperteile.

Wir warten.
...
Der Shuttlebus kommt und schon wird das Warten angenehmer, da wir ja einsteigen dürfen. Leider warten wir jetzt auf ... keine Ahnung, wir stehen und warten und hören gebannt den Telefonaten unseres indischen Busfahrers zu, der sich per Freisprechanlage mit einem Kollegen unterhält.
Ein Blick auf die Uhr löst das Körpertemperaturproblem augenblicklich - so langsam könnte es mit dem Check-In knapp werden und Frau busybee bekommt Schweißausbrüche. Was nicht wirklich schlimm ist, denn Wärme hilft ja bekanntlich gegen Verspannungen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich beim Reinwuchten des Koffers einen Nerv geklemmt hatte?

Da es noch relativ früh am Tag ist, ist der Flughafen nur mittelmässig überfüllt. Ich sehe leere Schalter im internationalen Bereich und freue mich auf ein reibungsloses Durchmaschieren. Ich freue mich jedoch nur kurz, denn leider ist unsere Airline eine Ferienflieger-Fluggesellschaft, deren Schlange sich am Check-In schon dreimal um die Ecke geringelt hat. Ich bin froh, dass wir das Popstar-Equipment-Übergepäck dabei haben, denn schon nach wenigen Minuten stellt sich heraus, dass alle anderen Mitanstehenden einfach fitter im forschen Anstehen sind. Wer im Alltag den Rollator behände regiert, ist auch beim Vorwärtsrammen des Gepäckwagens ganz vorne mit dabei.

Ich verschanze mich hinter unserer Gepäckmauer und atme.
Mir ist heiß.
Hoffentlich will niemand meine Kerntemperatur auf Ebola überprüfen.

Dass dies nur ein kleiner Vorgeschmack ist, wird bei der nächsten Schlange klar: Handgepäckkontrolle. Stresstest für eventuelle Krankheiten, die in die USA importiert werden könnten. Wer dies ohne Kollaps übersteht, ist fit und darf mit.
Da ich selbst mal für die Firma mit dem Kranich gearbeitet habe, kenne ich das Flugprocedere eigentlich ganz gut, aber irgendwie wills dieses Mal nicht wirklich flutschen. Nach einer Stunde mit den diversen Techniktaschen des Popstars auf dem Rücken, ist auch die Hitze egal. Mein Kuschelschal dient als Schulterpolster und Schweißfänger.

Der Popstar ist gut gelaunt, ich bin von den Sturmgewehren der Herren beeindruckt, die neben mir stehen und die El Al-Fluggäste betreuen.

Der Junggesellenabschied vor uns betankt sich schon mal für die Maschine, eine Dame hinter uns weint. Ich überlege kurz, ob das beim Stressabbau weiter hilft.
Ich ziehe die Taschen hinter mir her - irgendjemand muss sich ja darum kümmern, dass der Fluhafen sauber bleibt,
Wir warten.

....

Wir warten.

Irgendwann stehen auch wir vor dem Durchleuchtgerät. In den 2 Stunden Wartezeit konnte ich schon einen schlauen Plan entwickeln, wie man unser ganzes Geraffel zeitsparend auspackt, präsentiert, sich einmal komplett aus- und wieder anzieht und alles wieder platzsparend verstaut.
Unsere Elektronikberge sind beeindruckend. Alles flutscht durch. Nur der Popstar nicht. Egal: Die gefühlten zwei Tonnen Equipment müssen ja wieder unter lustigen Kommentaren der Mitreisenden eingepackt werden und so mache ich mich entschlossen ans Werk und zerre alle Taschen wieder lustig hinter mir her - mein Kuschelschal als Schulterschoner locker um den Hals drapiert.

Leider muss ich in dem Outfit an einen radikalen Talibankämpfer erinnern, der gerade einen zerlegten Panzer schmuggelt, denn plötzlich wird alles hektisch und Frau busybee von zwei bewaffneten Herren vom Packwahnsinn weg komplimentiert.
Sie müssten mal meinen Schal ansehen.
Meinen Schal?????
Meinen oberkuscheligen Biene-Maja-Schal in Wabenhoniggelb? Mein treuer Begleiter gegen fiese Zugluft und schnarchende Sitznachbarn?

Motiviert schüttel ich ihn vor den Herren aus, um zu beweisen, dass ich weder Stichwaffen noch ein geschmuggeltes Cremefläschen in ihm versteckt habe (Neben mir zieht der Popstar sich wieder an) und wundere mich wegen des Aufwands, weil er ja eigentlich schon im blauen Wännchen seine Reise durchs Röntgengerät absolviert hatte.

Eine Ostblock-Eislauftrainerin in Uniform entreisst ihn mir und gibt ihn weiter an den Spengstroffexperten.
Schon klar. Er sieht bestimmt bombig aus ...
Was nun folgt, ist ein konzentriertes Suchen nach (keine Ahnung wonach genau, irgendein chemischer Test wird gemacht) Sprengstoff. Ein paar Minuten später wird der Schal nach weiteren Informationen abgetastet.
Wo denn das Waschettikett sei, fragt ein knackiger junger Beamter und die Eislauftrainerin ist auch sofort Feuer und Flamme und will einen Blick drauf werfen.
Ähhhhhhh? Muss der jetzt noch ausgekocht werden vor dem Flug?

Ich erkläre kleinlaut, dass sowohl Label als auch Waschanleitung entfernt wurden, weil beides kratzig war. Der Beamte schaut betrübt und fragt nach der Materialzusammensetzung.
Und da Frau busybee ja nicht wegen mangelnder Kooperation und möglicher Verschleierung abgestraft werden möchte (Maschinengewehre beeindrucken mich immer!), murmele ich etwaqs von 30 Grad, Handwäsche und Mischgewebe.
"Ha!" ruft der junge Beamte und klatscht mit der Eislauftrainerin ab "Ha!, sag ich doch: keine reines Kaschmir! Reines Kaschmir ist ein bisschen kratziger! Und ich würde auch keinen Kaschmirschal mit auf den Flug nehmen - stell dir mal vor, jemand kippt Tomatensaft drüber!"
Recht haben sie.
Ich unterhalte mich angeregt mit meiner neuen Eislauffreundin und dem schwulen Kollegen über Kaschmirziegen, Weischspüler und Kunstfasern.

Der Popstar wundert sich nur kurz über meine plötzliche Neigung zu Waffenträgern und stapelt kostenlose Magazin (Bunte, Gala und Brigitte - ich bin etwas erstaunt über seine Wahl) auf unseren Technikberg. Wahrscheinlich ist er nur froh, dass er während des Fluges seinen Pullover, den ich mir bei Abnahme meines Schals um den Kopf gewickelt hätte, anbehalten darf.

Der Jetlag hat mich in den Fängen und deswegen kommt Teil 2 demnächst ...


 

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