Frau busybee in Las Vegas Teil 2

Dienstag, 4. November 2014

... und weiter gehts mit unserer spannenden Reise!

Ich verkürze mal den Teil mit dem Flug - denn der war ohne größere verwunderliche Dinge. Das obligatorische Kind weinte durchgängig, hinter mir saß der gefürchtete Rückenlehnenschüttler, aber ansonsten war alles sehr unspektakulär.
Da ist man bei der Landung entspannt und nur wenig beunruhigt wegen eventuell bevorstehender Einreiseschwierigkeiten. Und so schlenderten der Popstar und ich gemütlich mit Sack und Pack aus dem Flieger, machten ein Päuschen bei den Toiletten und hüpften beschwingt um die Ecke zur Immigration.

Woooooooowwww!
Wo kamen die 600 Leute vor uns plötzlich her?
Und warum sind wir die allerletzten in der Schlange??

Also schlängelten wir uns brav hinter all den anderen durch die Absperrbänder.

Eine Stunde lang.
Anderthalb Stunden lang.
Zwei Stunden lang.
Aber hey, wir haben ja Übung!

Ich briefe den Popstar, dass er bitte knapp auf alle Fragen antworten möchte, da ich keine Lust auf weitere Verzögerungen bei der Einreise habe. Er ist ein bisschen beleidigt, aber ich kenne seine Redeflashs.

Wir zockeln weiter und stehen plötzlich tatsächlich vor einem Beamten.
Ob wir denn verheiratet wären?
"öh, nein"
Aber wir würden doch zusammen reisen?
"öh, ja."
Aber das wäre doch so was wie verheiratet sein.
"ah, ja!"
Ich denke er weiss, dass die langen Wartezeiten eine Beziehung entweder zum Zerbrechen bringt oder zusammen schweißt. Vielleicht ist das auch die Art in Las Vegas, um allen potenziellen Brautpaaren noch mal Zeit zum Überlegen zu geben. So ala "Drum prüfe, wer sich ewig ... und so...".

Der Popstar beisst sich auf den Lippen rum, ich bin ein bisschen beunruhigt.

Der Beamte forscht weiter und stellt diverse Fragen zu Beziehungen im Allgmeinen. Der Popstar ist brav und lässt mich die Konversation führen.
Aber irgendwie ist es der Beamte, der grad Lust auf ein Schwätzchen hat (wir sind immer noch die letzten!) und so brabbelt er lustig vor sich hin bis es aus dem Popstar herausbricht und er endlich sein Lieblingsthema zu Events in Las Vegas los werden kann. Die beiden verstehen sich prächtig, ich resigniere.

Als wir endlich amerikanischen Boden betreten, steht das Gepäckband still und unsere Taschen kuscheln gemütlich in einem Eckchen.

Ich bin froh. Es ist schön warm, wir haben ein Auto vorbestellt und der Veranstalter hat auch erst zwei Mal angerufen, wo wir denn belieben.
Der Bustransfer ist schnell gefunden und auch die Schlange dafür ist nicht wirklich lang. Der Optimismus steigt.
Leider ist der Bus zur Autovermietung ein Bus-chen. Acht Leute rein, Tür zu und weg.
Wir warten.

Wir warten.

30 Minuten

40 Minuten

Der Veranstalter ruft an.

Irgendwann erreichen auch wir die Leihwagenvermietung.
Und irgendwann stehen auch wir vor einem Menschen, der uns bestimmt ganz arg bald einen Autoschlüssel in die Hand drücken wird.

Wir sind ja jetzt immerhin schon dreieinhalb Stunden in Las Vegas, geübt im Smalltalk und auf alles vorbereitet.

Der Popstar reicht seinen Führerschein rüber. Ihr wisst schon: das Exemplar in Grau, leicht lappig und mit einem Bild aus den frühen Neunzigern. Ich bin überzeugt, dass der Herr am Counter bestimmt schon einige dieser Exemplare in den Händen hielt.

Er schaut drauf, reißt seinen Arm nach oben und ruft:
"Hey guys, look at this! How old do you have to be in Germany to get a drivers license? Fourteen?"
Und schon wandert der Popstarführerschein von Mitarbeiter zu Mitarbeiter - begleitet von einem "how cute!" oder "fourteen? eight! he looks like eight!"
Der Popstar findet es mittelmässig lustig, ich bin mir nicht sicher, ob wir von der versteckten Kamera gefilmt werden (Notiz an uns: Unbedingt neuen Führerschein beantragen!).
Als ich meinen Führerschein rüberreiche, hab ich ein bisschen Angst.

Glücklicherweise erinnert ihn mein Bild aus den 80ern an seine Cousine, die er wohl ziemlich scharf fand, was er aber seinen anderen Kollegen vorenthält. Er ist begeistert von meiner Dauerwelle und meinem Jeanshemd.
Was nun folgt ist die obligtorische Diskussion, ob ein kleiner SUV wirklich ausreichend ist und sein Unverständnis, dass wir wirklich, wirklich nicht die allergrößte Version brauchen.

Als wir endlich in unserem Miniautochen sitzen (ein Jeep! Ein Auto, für das wir bei uns niemals eine Parklücke finden würden!), sacken wir erschöpft in uns zusammen.

Der Veranstalter ruft an.

Leider ist das Navi auf Deutsch und wir kaum noch in der Lage die deutsch ausgesprochenen Straßen in unserem Matschhirn zu verarbeiten.
Aber hey: Wir sind in Las Vegas!!


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