Lernen in den Ferien? Ein gefährliches Experiment

Montag, 14. Juli 2014

Das Blog von Frau-mutter.com hat eine wunderbare Blogparade zum Thema "Lernen in den Ferien" gestartet. Wer die anderen Beiträge lesen möchte, der schaue doch mal HIER.

Frau busybee war in dem Alter von Pippi (sprich 12) ein faule Socke und dementsprechend mittelmässig bis schlecht in der Schule. Lernen in den Ferien war trotzdem nie ein Thema (gab es sowas in den 80ern schon?)
Erst als ich in Englisch komplett zu versagen drohte, wurde ich in der 7. Klasse nach England verschifft. Das war insofern dramatisch, als ich dort zwei Wochen lang in eisiger Kälte mit einem sich permanent übergebenden Königspudel meinen ersten Liebeskummer erleben durfte (also ich war nicht in den Pudel verliebt...), während meine Klassenkameradinnen alle auf Malta ihr Englisch verbesserten. Für mich war von da an das Lernen in den Ferien durch.

Jetzt haben wir Pippi und Pippi hat ähnliche Lerntendenzen wie ich sie damals hatte - nur nicht ganz so schlimm. Als pädagogisch wertvolle Mutter (so bezeichne ich mich mal), will man natürlich nur das Allerbeste fürs Kind und Lernen in den Ferien kann ja so unglaublich spannend gestaltet werden ... oder so.
Nun ist Pippi noch ein bisschen zu jung für den ersten Sprachaufenthalt (Ihr Glück! Und außerdem ist sie gut in Englisch) und so wurden/ werden diverse Medien angeschafft, um quasi nebenher (und schön verpackt) ein bisschen Französisch zu lernen.

Letztes Jahr war die französische CD noch cool, dieses Jahr ist sie schon nicht mehr auffindbar.
Letztes Wochendende eine erneute Offensive:
Bei einem kurzen Ausflug ins Elsass durfte natürlich nicht der obligatorische Besuch im Supermarkt fehlen. Erster Stop: Die Buchabteilung.

"Ahhhh", dachte sich Frau busybee, "die perfekte Lösung! Kind bekommt Comic zum Lesen untergejubelt, freut sich, dass es überhaupt Comics lesen darf und lernt so auch noch von hinten durch die Brust ins Auge ganz locker nebenher Französisch!" Der Popstar kapiert sofort, worum es geht und präsentiert stolz eine Reihe Asterixhefte.

Pippi: *Augenroll* "Kenn ich alle!"
Popstar: "Super! Dann ist es ja doppelt so einfach für dich!"
Pippi:"Ahnöööööööööööööööööö...."
Popstar: "Heftanpreisungblabla...superduperAstereix...totallustig...blabla."
Pippi:"Ahnöööööööööööööööööö...."
busybee: "Blabalaanpreis... kannstauchkleinernickbuch haben"
Pippi:"Ahnöööööööööööööööööö...."
busybee: atmet
Pippi: "Könnt gern Asterix kaufen, aber lesen tu ich es nicht"
busybee: atmet
Pippi: atmet laut und heftig - zwischen lautem Gemotze. Leider ist keine Tür zum Zuschlagen greifbar

(Der nächste Teil wird ausgeblendet, da pädagogisch total uncool)
Man einigt sich auf ein Asterixheft, dass Pippi noch nicht kennt. Der Popstar freut sich. Pippi schaut zumindest motiviert. Frau busybee will Macarons kaufen.

Das Heft landet mit allen Einkäufen zuhause. Dort liegt es mittlerweile im Bad - nicht, weil es gemütlich in der Badewanne verschlungen wurde, sondern weil es von einer ausgelaufenen Flasche Orangina und diversen klebenden Gummibärchen befreit werden muss. Darf man sich halt nicht mit voller Wucht auf die Einkaufstasche setzen...

Nun, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Pippi ist siffige Sachen gewohnt (siehe ihren Schulranzen). In zwei Wochen geht es in den Urlaub nach Frankreich. Viel Zeit, um weitere Comics anzuschaffen. Oder sie zumindest durch alle Museen zu schleifen - ist ja auch Bildung....

Wer das Thema etwas intensiver angehen möchte/muss, dem sei dieser Link von Scoyo mit Tipps zum Lernen in den Ferien empfohlen...

1 Kommentare:

  1. Ein schöner Erfahrungsbericht;-)
    Die Idee mit den Comics, allerdings englisch, ist bei uns in ähnlichem Desaster geendet.
    Auch ich komme aus den 70igern und bei uns waren die Ferien auch nicht zum Lernen da. (Einen Sommer lang musste ich Chemie pauken - aus Gründen!) Warum also die eigenen Kinder offensichtlich malträtieren, wenn wir doch kreativ werden können;-)

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