Keep Cool

Freitag, 30. Dezember 2011

Frau busybee und der Popstar sind grad im Freizeitstress. Pippi bei der Oma und keine Auftritte zwischen den Jahren. Also müssen wir uns zwingen, das Haus zu verlassen und/oder Dinge zu tun, die andere Paare unterm Jahr auch so machen.
Flach fällt dabei schon mal alles, was irgendwie mit Musik oder Club zu tun hat. Soll ja auch Freizeit sein für den Popstar - und für mich... Kino find ich mittlerweile UNGLAUBLICH teuer - zumindest, wenn dabei noch Kalorien und Kohlehydrate abgedeckt werden sollen (müssen). Gibt's bei uns aufm Sofa günstiger, ist aber nicht Sinn der Übung.
Also Übung 1: Essen gehen mit Freunden. Mit Bravour gemeistert.
Übung 2: Museumsbesuch
Übung 3: Bummel in der großen Stadt.

Übung 2 und 3 lassen sich perfekt kombinieren, zumal im Anschluss noch Übung 4 folgen soll (Treffen mit Freunden, die man seit einem Jahr treffen wollte - aber das wird eine andere Geschichte).

Strategisch setzte ich das Bummeln vor das Museum, denn wenn die ersten Ermüdungserscheinungen beim Popstar auftreten, kann man ihn notfalls im Museum auch auf einem Bänkchen parken.

Also frohen Mutes in dei Stadt gefahren, volle Parkhäuser ignoriert und Menschenmassen ausgeblendet. Man will sich nicht die Laune verderben lassen. Erste Andeutungen des Popstars, dass man schon irgendwie blöd ist, zwischen den Jahren in die Stadt zu fahren, werden charmant über-plaudert.

Frau busybee muss sich unbedingt den neuen Urban Outfitters-Laden ansehen. Kennt sie ja noch von ihrer Zeit im Amiland und war damals für sehr cool befunden worden. Ist aber aber jetzt auch schon 10 Jahre her und diese 10 Jahre addieren sich automatisch noch auf das eigentliche Alter von Frau busybee als sie das Angebot begutachtet.
Ich gestehe: Es gibt dort ziemlich coole Sachen. Auch Sachen, die ich gern hätte. Aber die Leggins mit dem pastellfarbenen Inkamuster gingen schon in den 80ern nicht. Und das Mädel, das aus der Umkleidekabine tritt, sieht ähnlich dämlich aus wie ich in dem Alter. Nur die Dauerwelle fehlt!
Der Popstar findet die Treppen cool und mutmaßt, dass der Eckendreck extra designt und morgens ausgestreut wird.
Wir finden uns uncool.

Wir beschließen, in einen großen Elektronikmarkt zu gehen, um "Die Päpstin" auf DVD zu holen. Haben wir zur Hälfte gesehen. Dann brach die Aufnahme auf dem Receiver ab. Ich guck doch keinen Papstfilm, um den Höhepunkt zu verpassen...
Nach 5 Minuten läuft ein Schweißfilm die Wirbelsäule runter und der Film ist uns egal.
Wir finden die Klimaanlage uncool.

Jetzt will Frau busybee unbedingt in den amerikanischen Laden mit dem großen H mit den halb nackten Männern vor der Tür. Man will ja was in der großen Stadt erleben, wenn man sich schon mal aus der Provinz schält. Wie immer steht dort eine Schlange vor der Tür. Der Popstar gibt uns 10 Minuten Wartezeit - wenn wir bis dahin nicht drin sind, blasen wir alles ab.
Es dauert 8 Minuten und der Popstar ist noch immer gut gelaunt. Kurz denke ich über Trauringe nach.
Kurz hinter dem Eingang wird Frau busybee von einer Gruppe Teenies überrannt. Kann die Täter aber nicht ausmachen, weil es zu dunkel ist.
Finde tatsächlich eine unglaublich weiche Sweatjacke mit angedeutetem Schäfchen in der Kapuze, die ich haben muss. Größentechnisch wende ich mich an einen knackigen Jüngling, der mir ein "Welcome to the beach" entgegenschmettert.
Strand mit Tornado. Ich versteh nix, weil die Musik in Clublautstärke spielt.
Der Popstar findet die Mucke cool und auch die Fenster, die einem vorgaukeln, auf Wellen zu schauen.
Ich verlange nach der größten Größe und fühle mich irgendwie fett. Macht nix. Die Jacke kuschelt optimal.
Nach meinem Zeitplan müssten wir zu diesem Zeitpunkt wieder auf dem Weg zum Auto, Richtung Museum sein. Nach dem neuen Zeitplan stehen wir wieder am Eingang. Diesmal drinne. Vor uns eine Schlange durch den gesamten Laden.
Der Popstar wird maulig. Die beiden Mädels, die sich nach 20 Minuten Wartezeit vordrängeln wollen, leben kurzzeitig sehr gefährlich. Der Schweißfilm vom Elekronikmarkt wird wieder aufgewärmt und fließt munter. Ich bin maximal uncool und maule lauter, der Popstar stiert stoisch vor sich hin.
45 Minuten hinterm Zeitplan.
Ich versuche mich aufzuheitern, indem ich den Popstar lobe. Er versteht mich nicht. Es ist immer noch laut.
60 Minuten hinter dem Zeitplan, kurz vor der Kasse, wird der kulturelle Part des Ausflugs gestrichen. Der Popstar bietet letzte Kräfte auf und ist auch noch freundlich zur Kassiererin. Eigentlich steht er doch gar nicht auf blond?
Wieder draussen fühlen wir uns ermattet und kaum mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Und man darf es noch nicht mal erzählen, wo man war, weil man sonst direkt für unzurechnungsfähig erklärt wird.
Ich geh jetzt mit meiner neuen Jacke kuscheln. Die muss jetzt den Kaufstress ausgleichen.

Plätzchen Looser

Sonntag, 18. Dezember 2011

Bereits im letzten Jahr hatte ich erwähnt, wie dusselig ich beim Plätzchenbacken bin und dass meine Exemplare keinen Designpreis bekommen - geschweige von einer Veröffentlichung in diesem Blog...
Dieses Jahr: Ambitioniertes Backen. Alle Dosen sind voll. Nicht hübsch, aber essbar.
Heute sollte die Krönung für Weihnachten produziert werden: Laktose-, fruktose- und Weizenmehlfreie Pfälzer Pfefferkuchen für den Popstar. (echt doof, wenn alle Popstarkollegen Fastfood mampfen und man selbst nur Dinkelrot mümmelt. Ich erwähn das Dinkelbier besser nicht...)
Ich bin ein dreifacher Backlooser:
1. gingen sie nicht auf
2. wurden sie oben nicht braun
und 3. waren sie auf der Unterseite verbrannt.
Das muss man mir erst mal nachmachen!

reingequetscht

Dienstag, 13. Dezember 2011

Entgegen der Annahme, dass ich jetzt mit ohne Job (noch hab ich ja offiziell einen, muss aber nicht mehr hin), meinen Tag mit Unterschichtenfernsehen im Jogginganzug verbringe, bin ich noch ganz ordentlich in kleidungstechnischer Hinsicht. Ich muss ja adrett aussehen, um Grundsatzdiskussionen mit Grundschullehrerinnen zu führen (wollte ich schon immer mal, fehlte doch immer die Zeit ;-), mich für neue Herausforderungen coachen zu lassen und beim Götterboten Paketmassen abzuliefern. Und weil ich ein Mädchen bin, trage ich nicht nur gerne Kleider, sondern auch der Temperatur angemessene dicke Wollstrumpfhosen.


Ich muss gestehen, dass ich seit meinen Plätzchenbackorgien ein, zwei Pfündchen mehr auf meinen Hüften lasten. Und Cheffe stresst ja jetzt auch nicht mehr, so dass sie sich dort durchaus häuslich eingerichtet haben.


Heute morgen schnappte ich mir aus der Strumpfschublade eine schwarze Wollstrumpfhose. Entknuddelte sie. Zog sie lang. Steckte Fuß eins hinein und zog sie bis zum Knie.
Seltsam eng.
Zog sie bis zum Anfang des Oberschenkels, wo sie wegen mangelnder Dehnbarkeit stoppte.
Sehr seltsam eng.
Frau busybee erst frustriert, dann peinlich berührt.
Fett isse geworden.
Oder der Trockner war zu heiß.
Eher fett.
Frau busybee startet einen letzten Versuch und findet im Schritt beim Zerren auch noch ein Loch.
Frau busybee ist wütend, ist die schwarze Strumpfhose doch nagelneu gewesen. Und während sie nachprüfen will, welche Firma sie ab heute meiden möchte, springt ihr ein seltsames Schild ins Auge.
"Größe 12-13 Jahre"
Suuuuuuuuuper!
Keine adipösen Beine! Die Strumpfhose von Pippi wars!
Und der Ehrgeiz, da wieder hinein zu passen, hält sich einfach in Grenzen!


Ich schau mal, wo meine Strumpfhose abgeblieben ist...

iiibeej

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Frau busybee hat ja grad nix Besseres zu tun und so verkauft sie alles was nicht niet- und nagelfest ist bei der großen Auktionsplattform. Wenn man das Experiment wagt "Ich stelle wirklich alles ein, was ich aussortiere und mache mir erst dann Gedanken, wenn es nicht verkauft wird", dann kann man das als Fulltimejob aufziehen. Der örtliche Schuhdealer muss nur noch die Hälfte der Kartonage selbst entsorgen...


Und man macht nette neue Bekanntschaft mit Menschen, die ganz andere Lebenseinstellungen, Ideen, wie die Welt funktioniert und echte Spinner kennen. 
Und da fragt sich Frau busybee natürlich, was sie tun kann, damit ihre Kundschaft auch wirklich zufrieden ist. Also erst mal Zielgruppenanalyse mit genauer Betrachtung der Randgruppe:


1. Wenn man die Postfiliale an einer stark befahrenen Hauptstraße hat, vor der es nur einen Parkplatz gibt, der immer besetzt ist und wenn man im Schnitt pro Ladung mehr als 12 Päckchen hat, die über diese Straße geschleift werden müssen, um sich dann in einer Schlange anzustellen, die eben auf jene erwähnte Straße hinaus und an ihr entlang führt - was macht man dann? Man geht zum Götterboten in Laufweite, wo man ins Hinterzimmerchen durchmarschiert und alles fallen lässt. Deswegen steht lang und breit und groß und fett in meinen Angeboten: Frau busybee versendet über den Götterboten.
Jetzt hab ich pro Auktionsrunde immer mal wieder einen, der aber lieber die gelben Versender möchte. Weil der Götterbote ihr Haus nicht findet oder 2 Cent teurer ist. Naaaaa gut.....


In der letzten Runde hatte ich einen wunderschönen großen Korb im Angebot, der zu Versenden einfach sehr teuer geworden wäre. Also schreib ich rein: Kein gelber und auch kein Götterbote. Nur Klingeln bei Frau busybee und abholen.
Klingt eindeutig. Und auch die entsprechenden Fragen zum Versand wurden mit einem klaren "Nein" beantwortet. Weil Frau busybee dann nämlich noch einen blöden Karton in der Größe hätte organisieren müssen.
Auktion beendet. 
Mail im Postfach: Was denn jetzt der Versand kosten würde. Frau busybee: ÖÖÖÖÖÖhhhh. Hatte ich da nicht was geschrieben?
Also Versand kostet Hundertmillionen und deswegen soll der Korb abgeholt werden. Und einen Karton hab ich auch nicht. 
Die Antwort: Hundertmillionen wär schon teuer, aber der gelbe Versender würde 2 Cent günstiger sein und sie hätte mal gegoogelt, dass es ja nen gelben Versender vor Ort gibt (und ich soll mal nicht so faul sein) und wie lang das denn nun mit dem Kartonorganisieren dauern würde, bitte mal dalli.
Frau busybee: öööööööööööööhhhhhhhhhhhhhh?????????


2. Frau busybee hat ja nen Popstar daheim und ab und an darf sie das Heim auch mit ihm zu einem Event verlassen. Und da sie ja mittlerweile ne alte Säckin ist, muss sie halt an der ein oder anderen Stelle klamottentechnisch pimpen. zB. mit hohen Stiefeln. Oder mit hohen Stiefeln mit extra hohem Absatz. Oder mit hohen Stiefeln mit extra hohem Absatz und extra tollen Details.
Manchmal stellt Frau busybee aber dann fest, dass irgendwas an den Stiefeln nicht extratoll ist und dann dürfen sie einen neuen Besitzer haben. Also einstellen. Verkaufen.
Mail nach Auktion von Käufer(!): Ich habe ja 2 Paar Stiefel gekauft und freu mich ganz arg auf sie. Bitte schicken sie sie mir in neutraler Verpackung.
busybee: Na klar! *lach
Jetzt frag ich mich natürlich: Was macht er mit den Stiefeln? Selber tragen kommt nicht in Frage, da ich 35/36 trage. Oder?Vielleicht ein kleinwüchsiger Crossdresser? Oder für die Freundin als Weihnachtsgeschenk? Würde die neutrale Verpackung erklären. Aber was genau meint er damit? Nicht drauf schreiben: "Hier sind Stiefel drin!"? Ich hätte "Druckerpatronen" drauf schreiben können, so wie das einschlägige Erotikversender machen.


3. Frau busybee versteigert einen Brotkasten. Gebraucht. Der Brotkasten wird ausgewischt und noch mal geschüttelt so dass sich heimliche Krümmelchen aus Ritzen bewegen.
Verkaufen. Versenden.
Schlechte Bewertung bekommen: "Im Brotkasten war noch ein Krümmel zu finden". Der Schurke.


Und, was sagt uns das über meine Zielgruppe?
Ich geh mal neue Sachen zusammensuchen.

Neues vom Amt

Mittwoch, 16. November 2011

Wir ihr aus dem letzten Post erahnen könnt: Frau busybee wird demnächst der aufregenden Welt der Filmindustrie den Rücken kehren und bereitet sich auf eine Zeit mit Knäckebrot & Co vor ...


Um brav allen behördlichen Anforderungen Genüge zu tun, hab ich mich gestern auf das Amt begeben, das jetzt Agentur heißt und mich in die Mühlen der Arbeitsvermittlung begeben. Ich muss zugeben: Ich hatte Glück. Nicht nur, dass meine Wartezeit gerade mal für das Lesen des Schutzumschlages reichte - ich saß auch noch in dem Bereich, wo die Grünpflanzen noch grün waren! Was mich zu der Überlegung führte: Ist das Qualifikationsmerkmal der Akademikervermittler das Hegen von Benjaminis? Oder umgekehrt: Was wird den armen Pflanzen in den "normalen" Vermittlungsbereichen von den Wartenden angetan?
Aber warten wir mal ab, was ich demnächst so mit den Grünpflanzen anstellen werde...


Um das Ergebnis meines Besuches kurz zusammen zu fassen: ich kam mir vor wie ein Hundchen im Tierheim - ganz süß, aber leider nicht vermittelbar. Was ja nix Neues ist.
Die Beratungsdame war jedoch wirklich engagiert!
Dame: Das sieht ja alles super aus. Sie können das mit dem Bewerben also.
Frau busybee: äh, ja...
Dame: *blätter, *grübel
Frau busybee:??
Dame: *weiterblätter
Frau busybee:??
Dame: HA!
Frau busybee:??
Dame: Ich hab was gefunden!
Frau busybee:??
Dame: Der Lebenslauf ist zu lang!
Frau busybee:?? Äh, aber ich hab halt schon viel gemacht...
Dame: Der muss kürzer! Alle Seitenränder kleiner, Abstände raus, Daten nicht ausschreiben ... dann könnten wir alles auf 2 Seiten bringen und der Personalmensch muss nicht so viele Seiten lesen!
Frau busybee: Aber das ist doch komplett gequetscht und unschön und gar nicht mehr lesbar
Dame: Macht nix. Ist aber kürzer.
Frau busybee:??????
Dame: Und dann tragen wir sie mal ins System ein ... selbst editierbar, bitte detailliert ... oft aktualisieren ...*bla
Frau busybee:Wie hoch ist denn meine Vermittlungschance darüber?
Dame: *drucksrum
Frau busybee: bitte mal realistisch
Dame: *drucksrum
Dame: unter 5%
Frau busybee: Prima!


Ich werd mal den Lebenslauf quetschen gehen und nach meinen Blumen sehen. Das ist wahrscheinlich sinnvoller als das Onlineprofil zu aktualisieren. Ha! Jetzt weiß ich warum dort die Pflanzen so gepflegt waren...


In diesem Sinne...

Neue Perspektiven

Sonntag, 13. November 2011

Morgen ist es soweit: Frau busybee begibt sich in die Fänge der deutschen Bürokratie. Agentur heißt das Amt ja jetzt. Und mit Agenturen kenn ich mich ja aus. Hab ich ja schon in einigen gearbeitet. Ich schätze aber mal, dass man dort für die Qualifikation weder jung & hip, noch besonders motiviert für Nachtarbeit sein muss.
Ich werde berichten. 
Derweil mache ich mir eine Liste für die kommende Zeit, um diese adäquat über die Bühne zu bringen - Unterschichten-TV, Bier zum Frühstück. Ich könnte Messi werden. Und dann kommt das Fernsehen und räumt bei mir auf. Ungeahnte Möglichkeiten.
Man verzeihe mir den leicht destruktiven Humor heute. Liegt daran, dass meine Sonntagszeitung schon wieder geklaut wurde. Aber Information wieder einfach überschätzt. Eine Zeitung in 4 Wochen sollte doch einfach mal reichen.
Gehe jetzt also doch Fernsehen schauen.

summm

Donnerstag, 15. September 2011

Mit Migräne auf dem Sofa. Der Kopf brummt.
Das Geräusch wird unangenehmer.
Vor mir tanzen kleine ... irgendwas ... äh ... WESPEN?!
Wespennest. Am Fenster, überm Sofa.
Nicht schön.
Wespennest mit Migräne. Noch unschöner.

Blindenhund

Donnerstag, 11. August 2011

Gestern wanderte mal wieder unheimlich viel von unserem Geld in den deutschen Einzelhandel.
Eigentlich nicht wirklich schlimm, wenn man das Ergebnis betrachtet.
Nur: Wenn ich Geld ausgebe - besonders wenn es über den Wert von Socken bei Hasi und Mausi hinausgeht, dann möchte ich ein unglaublich tolles und erfüllendes Einkaufserlebnis. Oder so ähnlich.

Die Einkaufsfreude begann mit Schuhen für Pipi. Klingt nicht wirklich spannend. Da Madame aber erstens super schmale und riesige Flossen hat (von meinem zierlichen Patschfüßengenen kann das nicht kommen) und zweitens einen sehr eigenen Geschmack, musste ein Laden gefunden werden, der Schuhe für ihre Größe beherbergt. Und ausnahmsweise mal keine Wanderschuhe von der Tatzenmarke. Und bloss keine Blümchen. oder rosa oder anderswie schrecklich mädchenhaft.
Also sind wir in den örtlichen Kinderschickundteuerladen, der sich auf solche Fälle irgendwie spezialisiert hat. Coole schmale Mädchenschuhe in Grautönen. Coole schmale Mädchenschuhe für richtig ordentliche Preise. Es ging sogar erstaunlich schnell! Und weil ich es geschafft hatte, mein Kind in einen Bekleidungsladen zu schleifen (sie betritt ja nur Schreibwarengeschäfte freiwillig), wollte ich die Gunst der Stunde nutzen, sie auch bekleidungstechnisch mal in das ein oder andere zu stecken. Boah. Mit drei wars leichter. Da musste man beim Rummosern in der Kabine wenigstens nicht logisch argumentieren. Hey, wir haben noch einen Pullover geschafft!
Was ich noch nicht erwähnt habe: Während der ganzen Aktion saß ein Häufchen Popstar auf einem Kinderbänkchen und sorgte sich, dass er demnächst einen Blindenhund braucht.
Er hat nämlich Matschebuchstaben auf seinem Laptop und gestern war der Tag, an dem es um eine Brille ging.
Das war dann der zweite Punkt auf unserer Liste. Während dem Popstar mitgeteilt wurde, dass es dann doch kein Hund, sondern nur eine Lesebrille wird, haben Pipi und ich alle Brillen durchprobiert. Wollte mich dann für ein rosa-schwarzes Modell von Schanell entscheiden, dass einen kleinen Pudel an der Seite hat. Pipi meinte jedoch dass es eine Rose sei. Kann ich ja ohne Brille nicht sehen. Wenns aber kein Pudel ist, dann wird das nix mit mir und der Brille...

Aber der Popstar war nicht glücklich. Erzählte man ihm doch tatsächlich was von Gleitsicht. *Gacker
Und irgendwie fand er es nicht lustig, dass das dann alles auch noch richtig Geld kostet.
Aber gut.
Wir haben jetzt Schuhe an den Füßen und bald ne Brille auf der Nase.

Nachgefragt

Dienstag, 22. März 2011

Was sind die haarigen Teilchen und die fiesen Kerne in meinem Himbeerjoghurt, wenn in der Inhaltsliste keine Himbeere auftaucht?

TAG 3 und 4 von 31

Samstag, 12. März 2011

Gestern und vorgestern keine Tränen.
Und keinen Cent ausgegeben.
Wenn man einfach viel arbeitet und sich auf einer Messe rumtreibt, auf der es nette Häppchen gibt, dann fällt das leicht.
Ups, hätte ich fast vergessen: der Rest der Familie.
Nun, Nudeln haben wir noch für ein paar Tage...

Sichtung des vorhandenen Süßigkeitenvorrates bringt Ungeahntes: was vor zwei Jahren wiederlich war, ist es heute bestimmt noch mehr. Der Popstar wollte partout kein Gummibärchenauge mit Himbeerfüllung mit abgelaufenem Verfallsdatum essen. Pienzchen...

Die in den Untiefen meines Küchenschrankes aufgetauchte Spekulatiuspackung wird wahrscheinlich irgendwann meine Rettung sein. Sie ist quasi meine "Backschokolade". oder kennt ihr das nicht, wenn gar nichts mehr Süßes im Haus war....

Tag 2 von 31

Freitag, 11. März 2011

Der erste Tag ist überstanden.
Keine großartigen Ausgaben außer Nahrungsbasics. Denn nur die werden neu angeschafft. Die Prämisse: es soll erst mal all das weggefuttert werden, was so in den Schränken schlummert. Also all die Dinge, die man kauft, weil man sich beim Einkaufen abenteuerlustig fühlt, unter geistiger Umnachtung leidet oder keine Brille auf hat. Kreative Müslikreationen, usseliges Dosenfutter, 8 Packungen Dinkelmehl und so.
Es bleibt spannend, denn gestern war der Speiseplan noch wenig spektakulär, da noch Lieblingsdinge auf Vorrat lagen. Und Schokolade war auch noch da. Süßes wird nämlich auch nichts nachgekauft und so warte ich schon mal auf die anstehende Unterzuckerung...

Ab heute wird es spannend.

Mittwoch, 9. März 2011

Ab heute wird im hause busybee gefastet.

Ich muss gestehen, dass dieses Unterfangen in der Ideenfindung kein einfaches war. Es flossen Tränen (Pipi: "Ich will nicht hungern"). Gummibärchen wurden heimlich gebunkert (Der Popstar: "Worauf soll ich denn noch verzichten? Ich ess doch nur noch Dinkel und spassfreies Zeug"). Und Frau busybee redete sich den Mund fusselig.
Prämisse war: es sollte jeder etwas finden, worauf er nur schwer verzichten kann und das sollte er dann - zeitlich individuell angepasst - auch tun.

Ich hätte ja folgende Vorschläge gehabt: Der Popstar bekommt keine Energydrinks mehr. Da er aber keinen Kaffee trinkt und auf Guarana nicht anspringt, war mir dann das Risiko aber doch zu groß, dass er des Nächtens am Steuer einschläft. Und Pipi hätte ich eindeutig mit einem Joghurtverzicht dazu bringen können, dass sie um eine Sorgerechtsübertragung bittet.

Und so machte ich mir erst mal Gedanken, was mich so richtig treffen könnte.

urgs

Shoppen.

Kein Geld mehr ausgeben.

Und so kam es dann zu folgendem: ich werde 4 Wochen lang kein Geld ausgeben - ausser für das Allernötigste. Essen, Trinken, Zahnpasta.

Keine Extras mehr. Auch nicht beim Discounter. Nicht bei ebay. Nirgends.


Fortsetzung folgt

Ein 3fach donnerndes ...

Montag, 7. März 2011

Ich stamme väterlicherseits aus einer Familie, in der das Essen immer sehr hoch gehalten wurde. Mein Opa war Metzger und so waren große Wurstpakete und Fleischgerichte in meiner Jugend allgegenwärtig. Ich wurde extrem davon geprägt und in den Zeiten vor Rinderwahn und Co. wurde ich als Baby mit Hirn, Blutwurst und rohem Steak gepäppelt. Ich bin bekennende Fleischetarierin!

Ich bin dazu erzogen worden, abgepackte Wurst zu meiden und verpacktes Fleisch war sowieso igitt. Im Supermarkt, so wurde mir beigebracht, die Fleischtheke weiträumig umschiffen, wenn man sie riechen kann. So, jetzt komme ich wie immer vom Hölzchen aufs Stöckchen und würde jetzt gerne noch ein bisschen über Massentierhaltung schwadronieren, aber eigentlich wollte ich was zum Thema Fasching loslassen.
In einer Faschingshochburg lebend, habe ich am Freitag einen Karton mit Kreppeln gekauft - beim Bäcker wohlgemerkt! Ich hab noch nie so trockene, fusselige und klebrige Teile gegessen! Unglaublich mies. Und während ich mit Todesverachtung auf Pudezuckerstaubmischungen mit übersüßter Marmelade kaute, erinnerte ich mich an die Kreppel von der zweiten Frau meines Opas. Die waren golfballgroß, etwas gräulich und in Schweineschmalz ausgebacken. Nicht wirklich hübsch anzuschauen, aber eine echte kulinarische Bereicherung!

Jeder Ökotrophologe würde schon vom Erzählen einen Infarkt bekommen und Sodbrennen setzt auch augenblicklich ein -aber so und nicht anders haben Kreppel zu schmecken. Jedenfalls Kreppel für Fleischetarier.

In diesem Sinne: ein dreifach donnerndes Ausfstoßen!

Entdeckungen Teil 1

Freitag, 18. Februar 2011

Unsere neue Wohnung liegt nicht weit entfernt von unserer alten Behausung. Weswegen wir in der Renovierungsphase die 10 Minuten zwischen den beiden Wohnungen zu Fuß zurücklegten (die Parkplatzsituation ist hier so elend, dass es entspannter ist zu laufen als das Autochen zu bewegen). Und es mutet schon fast kitschig an: Was kann man auf so einem Fußmarsch doch alles Tolles entdecken!


Das erste, worüber ich mich freute war ein Kaugummiautomat um die Ecke. Ich hatte die total vergessen und die Freude, wenn nicht der olle Kaugummi rauskam, sondern der heiß ersehnte Plastikgoldring. Nicht nur, dass er wahrscheinlich in meiner Jugendzeit zum letzten Mal befüllt worden war – nein, er hängt so tief, dass ich mir die Beckenknochen an der obersten Kante stoße…



Das nächste war eine Ecke weiter: ein 2ter Kaugummiautomat. Höher aufgehängt.

Und dann? 100 Meter weiter ein dritter!

Und 5 Meter weiter ein vierter!



Ich überlege jetzt jedes Mal, wie es zu solch einer Dichte kommen kann. Ok, den ersten übersieht man. Den zweiten hat man ja um die Ecke gehängt – da kann man ja noch von Zufall sprechen. Aber die anderen beiden? In Sichtweite? Krieg der Süßwarenautomatenhersteller in den 70ern? Verhinderung von Warteschlangen während des Kaugummibooms? Oder hat der Hersteller einfach noch drei übrig gehabt und keine Lust mehr, sie großartig zu verteilen?



Ich geh mal einen antiken Kaugummi holen und warte auf Inspiration

Spendenhochsprung

Wenn alles sortiert und ausgemistet wird, dann sind natürlich auch Altkleider dran! Jupheidi, der Container steht auch nur 100m von unserer Wohnung weg und so kann man dort theoretisch diskret unliebsame Stofflichkeiten verschwinden lassen.

Theoretisch.

Praktisch hat da jemand einen kleinen, bzw. „großen“ Planungsfehler gemacht. Damit spielende Kinder keinen Unsinn treiben können oder warum auch immer, ist die Klappe mit dem unvermeidlichen Hebel schön hoch angebracht worden. Ist die Klappe unten, kann ich bequem Anlauf nehmen und mit Schmackes die Tüten hineinwerfen, hoffen, dass sie nicht abprallen und mit dem selbigen Schwung den Hebel nach oben drücken. Im besten Fall ist die Tüte jetzt verschwunden. Ansonsten hängt sie verklemmt drin. Blöd ist, dass ich jetzt nicht mehr an den Hebel komme, ohne zu Springen. Also Hebel zurück, Verkeilte Tüte auf meinen Kopf. Spiel von vorne.

Hab ich schon erwähnt, dass ich zwar keine Riesin bin, aber durchaus in die Norm passe? Und dass gegenüber vom Container sich immer die Gardienen am Fenster bewegen, wenn jemand was einwirft. Muss ein echter Spaß sein, dort zu wohnen…

Heute ist mein Tag!

(Wobei ich nicht hoffe, den gestrigen zu toppen)

Gestern war ich fortbildungsmäßig unterwegs und um nicht negativ aufzufallen (so wie meine Sitznachbarin), hab ich mich ein wenig schick gemacht.

Und weil ich gestern nur mäßig geschwitzt habe, konnte ich einen Teil der Garderobe heute noch einmal anziehen. Also heute Morgen schwupsdiwups ins schwarze Kleidchen, Strumpfhosen an, Haare geflochten, Gesicht angemalt und sogar Stiefel geputzt!

Man sollte annehmen, dass ich so gewandet ganz adrett im Büro ankam.

Ähmm

Naja

Nach den ersten Stündchen Arbeit stand ich in der Bürotoilette und musste feststellen, dass das von mir verwendete Haarspray meine Haare nicht nur an Ort und Stelle fixierten, sondern es auch noch so aussehen ließ, als ob ich ein halbes Pfund Butter darin verteilt hatte.

Sehr gepflegt.

Und was macht mein Lippenstift unterhalb meiner Lippe?

Etwas peinlich berührt über mein schludeliges Aussehen muss ich wohl übersehen haben, dass man Strumpfhosen ordentlich behandeln muss und sie nicht einfach nur hochziehen darf. Denn selbiges verursachte zwei Minuten später ein Loch oberhalb meines Knies. Aber kein kleines Loch, das mit Nagellack zu bändigen gewesen wäre. Nein.

15 cm Breite. Sieht aus wie bei Pippi Langstrumpf, ist aber nicht so lustig. Hab nämlich kein Ersatzpaar dabei und jetzt muss ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen bleiben.

Wieder hier, aber jetzt woanders!

Also, ja, Frau busybee und ihre kleine Familie gibt es noch. Und ja, ich war schon ewig nicht mehr hier. Das hatte die unterschiedlichsten Gründe: Aufgeschnipselte Hände, mit denen man keine Tastatur bedienen konnte, ein Umzug, viele Renovierungsarbeiten und halt auch das Chaos des ganz normalen Lebens.
Aber jetzt bin ich ja wieder hier.

Unsere neue Wohnung ist super! Bietet sie doch unendlich viel mehr Möglichkeiten und unendlich viel mehr Platz! So viel Platz, dass wenn ich abends im Bett liege, mein Kind nicht höre, wenn es durch die Gegend geistert. Finde ich eigentlich gut. Manchmal ist aber auch die Angst dabei, dass ich Wesentliches verpasse. Ich muss mir dann vor Augen führen, dass sie keine 2 mehr ist und ihr Bett in Notsituationen alleine verlassen kann. Plötzlicher Kindstod ist mit fas 9 Jahren auch eher selten.
Ich kann mich ans eine Ende der Wohnung stellen und vor mich hin mosern. Und keiner hört´s. Cool. Ich kann dort auch stehen und mir sie Seele aus dem Leib brüllen, dass endlich aufgeräumt, ins Bett gegangen oder die Badüberschwemmung behoben wird. Und keiner hört´s . Weniger Cool.
Die Wohnung ist riesig. Das einzige Manko: Sie hat eine extrem niedrige Deckenhöhe, da die Menschen im vorletzten Jahrhundert einfach sehr klein waren… Deswegen müssen die Räume ihre Luftigkeit behalten, indem sie nicht mit Schränken zugestopft werden. (By the way: ich hab ein ANKLEIDEZIMMER!!!). Und einen Keller haben wir auch nicht. Und ein Dachboden fehlt ebenso.
Stellt euch das mal vor! Wir haben zwar ein Zimmer als Lager abgezwackt, aber mal ganz ehrlich: Wohin mit Inlinern, Schlitten, Nähmaschine und Co???
Also steht auf meiner Liste der Todos das Ausmisten an allererster Stelle. Ich würd am liebsten alles wegwerfen. Ich bin da schon in einem richtigen Wahn, aber keine will so richtig mitziehen in diesem Haushalt. Aber das Thema hatten wir schon…
Ich warte auf den Tag, an dem alle aus dem Haus sind und keiner etwas mitbekommt. Es wird ein Fest!
 

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